In etwa 95% der ugandischen Haushalte wird Holz als primäre Energiequelle zum Kochen verwendet. Während Stadtbewohner in erster Linie Holzkohleöfen aus Metall benutzen, wird in ländlichen Gegenden sowie in Schulen und Krankenhäusern noch vorrangig Feuerholz in freier Natur verbrannt. Die jährliche Abholzung ist schätzungsweise 13 Mal größer als die Waldaufforstung, d.h. nur 8% des geschlagenen Holzes stammt aus erneuerbaren Quellen. Dies hat schwerwiegende Konsequenzen für das gesamte Ökosystem. Zurzeit verliert Uganda rund 2% Waldfläche jährlich.
Die Technologie der Öfen
In traditionellen Öfen ist die Verbrennung ineffizient; Holz und Holzkohle werden darin nicht vollständig in Wärmeenergie umgewandelt. Als unerwünschte Nebenprodukte der Verbrennung entstehen Asche sowie das giftige Gas Kohlenmonoxid. Die neuen Kohleöfen erzielen durch den sogenannten „Schornsteineffekt“ eine höhere Effizienz. Dabei wird durch aufsteigende heiße Luft frische Luft in den Ofen gesaugt. Der zusätzliche Sauerstoff erhöht die Verbrennungstemperatur. Dadurch wird die Kohle schneller und sauberer verbrannt. Durch die höhere Temperatur wird wiederum mehr Luft angesaugt, was die Temperatur weiter erhöht. Der Effekt wird durch eine bessere Isolierung der Öfen verstärkt, die gleichzeitig die Wärmeverluste durch die Hülle der Öfen mindert. Je nach Ofentyp wird zusätzlich die Wärmeleitung zwischen Topf und Kochgeschirr optimiert, um den größtmöglichen Teil der eingesetzten Energie zu nutzen.
Nicht nur Natur und Umwelt profitieren von den neuen Öfen, sondern auch die Bevölkerung. Die Luftqualität hat sich deutlich verbessert und es ist ein Rückgang an Kohlenmonoxidvergiftungen bei Frauen und Mädchen zu verzeichnen. Auch das mühsame Holzsammeln über weite Strecken entfällt. Darüber hinaus wird die Bevölkerung über Themen wie Klimaschutz und Gesundheit nachhaltig informiert.